MRT-Forscher Gäste in Seoul
Uni Magdeburg kooperiert mit Korea
Magdeburg (cb) | Das Institut für Biometrie und Medizinische Informatik der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität arbeitet seit einigen Jahren zusammen mit südkoreanischen Partnern an einem Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Bei diesem sogenannten "EDUHF-LAB MRI"-Projekt (www.eduhf.ovgu.de) geht es schwerpunktmäßig um die computergestützte Simulation von elektromagnetischen Feldern im Bereich der Ultrahochfeld-Magnetresonanztomographie (MRT). Durch den Einsatz moderner Medien konnte dieser Kontakt und dadurch das Voranschreiten des Projektes maßgeblich intensiviert werden.
Projektkoordinator Dr. Tim Herrmann: „Ein wichtiges Ziel dieser Simulationen besteht darin, Ultrahochfeld-MRT-Systeme zur Untersuchung für den gesamten menschlichen Körper weiterzuentwickeln, da diese derzeit de facto nur für kleine Körper-Areale eingesetzt werden können. Diese Körper-Areale sind das Gehirn, das Herz und das Knie.“ Ein weiterer Fokus liegt dabei auf der Anwendbarkeit von Fluor als MRT-Kontrastmittel, das eine sehr breite Anwendbarkeit im Bereich der Krebstherapie hätte, ähnlich dem sehr kostenintensiven Positronen-Emissions-Tomographie-Verfahren, bei dem radioaktive Substanzen als Kontrastmittel zum Einsatz kommen.
„Bereits im April diesen Jahres reisten zwei Wissenschaftler unseres Magdeburger Instituts nach Südkorea, um in persönlichen Gesprächen die bestehenden Kontakte zu festigen und den Kontakt zu neuen Partnern aufzubauen“, berichtet Dr. Herrmann. Im Rahmen dieses Besuchs wurden nicht nur organisatorische Dinge besprochen, sondern auch der wissenschaftliche Austausch hatte hier einen starken Fokus. Die schwerpunktmäßig diskutierten Simulationen für Ultrahochfeld-MRT-Systeme (mit Magnetfeldstärken von mehr als vier Tesla) haben den Vorteil, dass sie den Entwicklungsaufwand reduzieren können und damit natürlich auch Kosten einsparen. Die verschiedenen Gruppen stellten ihre gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse auf einer internationalen Konferenz gemeinsam in Seoul vor.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt des Forschungsprojekts ist die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern. Entsprechend wurden einige Vorträge vor jungen Wissenschaftlern an Universitäten in Südkorea gehalten. Dr. Herrmann: „Im Rahmen dieser Ausbildung kam die Idee auf, die bestehenden Möglichkeiten der modernen Medien zu nutzen, um mit einem größeren Auditorium von Studenten und Wissenschaftlern über diese technologischen Prinzipien auch über eine so große Distanz zu diskutieren.“